Verfahren Wege zur Qualität

Der Mensch – mehr als ein Objekt

Wege zur Qualität ist ein ganzheitliches und prozessorientiertes Qualitätsentwicklungsverfahren, das speziell für Einrichtungen entwickelt wurde, in denen die Arbeit mit Menschen im Mittelpunkt der Leistungsprozesse steht (pädagogische, heilpädagogische sozialtherapeutische oder medizinisch-therapeutischer Berufe). In diesen Berufsfeldern ist entscheidend, dass die Menschen selbst aktiver Teil der Prozesse innerhalb der Organisationen sind und werden.

Kreative Gestaltung der Beziehungsdienstleistung

In Abgrenzung zu sachorientierten Dienstleistungen spricht das Verfahren von Beziehungsdienstleistungen. Solche Beziehungsdienstleistungen bedürfen zu ihrer schöpferischen Entstehung und phantasievollen Verwirklichung der konkreten menschlichen Begegnung und der fortwährenden ko-kreativen Gestaltung des Arbeitsprozesses (siehe entsprechende Darstellungen unter Publikationen). Normative Regelungen können die notwendige Individualisierung des Handlungsgeschehens nicht gewährleisten.

Für eine gelingende Gestaltung der Organisation verlangt es eine Öffnung und Flexibilisierung der Organisationsstrukturen und zum Teil erweiterte oder auch neue Formen der Zusammenarbeit. Insofern bildet die Arbeit mit Wege zur Qualität auch die geeigneten Grundlagen für Qualitäts-, Impuls-, Organisations- und Persönlichkeitsentwicklung.

Wege zur Qualität gibt eine systematisch nachvollziehbare Antwort auf die Frage nach der Art und Qualität der Zusammenarbeit, damit die für Beziehungsdienstleistungen notwendige Gestaltungsfreiheit kompetent genutzt und sozial verantwortet werden kann.
Es werden 12 Bereiche entwickelt, aus deren Bearbeitung innerhalb einer Institution diejenigen Gesichtspunkte und Kräfte gewonnen bzw. gestärkt werden können, durch deren Anwendung die Qualität der Leistungen angeregt, gewährleistet und gefördert wird.

Als Qualitätsentwicklungsverfahren schafft Wege zur Qualität die Voraussetzungen für freies schöpferisches Handeln. Die Einbettung in laufende Reflexions- und Korrekturprozesse, die eigenverantwortlich in die internen Abläufe integriert werden, sichert diesen offenen Teil der eigenen Tätigkeit gegen Fehlentwicklungen ab.


Institutionelle Eigenverantwortung (Selbstverwaltung)

Es gibt das Bedürfnis innerhalb von Organisationen und bei einzelnen Menschen, Lösungen zu finden, wie einerseits Selbstverwaltung „richtig“ zu denken und zu handhaben sei, auch wie man sich dafür fähig macht und ausbildet, und wie sich andererseits die Theorien, Modelle und Instrumente von Organisation, Führung und Management dazu stellen bzw. an die Stelle setzen.
Moderne Aufgabengemeinschaften sind Lebensräume für individuelle Entwicklung. Der Sinn der Selbstverwaltung besteht darin, solche Formen und Strukturen auszubilden, die diese Entwicklung im Sinne der selbstgesetzten Aufgaben und Ziele fördert. Die Gestaltung des sozialen Organismus entsprechend dieser Aufgabe ist ein Grundanliegen von Wege zur Qualität.


Befähigung zur Zusammenarbeit

Wer in sozialen Gemeinschaften verantwortlich mitwirken will, wird sich gewisse fundamentale Kenntnisse und Fähigkeiten über Formen und Prozesse der Zusammenarbeit aneignen müssen. Die Erfahrung zeigt, dass es vielfach daran fehlt. Die daraus entstehenden sozialen Schwierigkeiten stören die Entfaltung der geistigen Impulse, wie sie in Leitbildern beschrieben werden, erheblich und belasten die tägliche Arbeit über Gebühr.

Deshalb steht bei Wege zur Qualität im Mittelpunkt, die zur Sozialgestaltung notwendigen Kräfte bei den beteiligten Menschen bewusst und damit verfügbar zu machen.

Neben den Publikationen und schriftlichen Darstellungen liegt bei Wege zur Qualität ein zweiter Schwerpunkt auf Schulungen und Beratungen der am Leben einer Institution beteiligten Menschen.

Ein dritter Schwerpunkt ist die Ausarbeitung geeigneter Evaluationsverfahren, da ohne bewusste Reflexionsformen die Handlungssicherheit auf Dauer verloren geht.